Ob im gesunden oder im kranken Körper, Gefäße spielen eine fundamentale Rolle. Sie transportieren das Blut vom Herzen in den ganzen Körper und leiten die Gewebeflüssigkeit (Lymphe) wieder ab. Zellen, die das Innere dieses röhrenförmigen Systems im Körper auskleiden, nennt man Endothelzellen. Im menschlichen Körper wiegen sie zusammen etwa ein Kilogramm und alle Gefäße in einer Linie aneinandergereiht könnten die Erde zweimal umspannen.
Die Gruppe von Wolfgang Holnthoner erforscht die grundlegenden Funktionen von Endothelzellen hinsichtlich der Neubildung und dem Wachstum von Blut- und Lymphgefäßen. In der Geweberegeneration werden neue Gefäße zum Sprossen angeregt, damit Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden können. Weitere Forschungsschwerpunkte sind außerdem:
- Isolierung endothelialer Zellen und ihrer Vorläuferzellen aus peripherem Blut und Fettgewebe
- Einsatz von Ko-Kulturen von Endothelzellen und mesenchymalen Stammzellen als Hilfsmittel für die Vaskularisierung im Tissue Engineering
- Die Rolle von Endothelzellen in der Blutgerinnung
- Die Rolle von extrazellulären Vesikeln wie Mikropartikeln und Exosomen in der Gefäßbiologie
- Der Einfluss von purinergen Signalwegen in der Gefäßneubildung
Ziel ist dabei, Strategien für die Vaskularisierung zu entwickeln, die in der Klinik angewendet werden können. Im Mittelpunkt steht die Charakterisierung und Entwicklung von künstlich erzeugten Gefäßstrukturen. Außerdem wird die Regeneration von bereits existierenden Blut- und Lymphgefäßen erforscht.