Neue europäische Leitlinien zur Behandlung perioperativer Blutungen – mitverfasst von Christoph Schlimp
Die effektive Behandlung perioperativer Blutungen ist ein komplexer Prozess, der eine Vielzahl anspruchsvoller Werkzeuge und Strategien erfordert, um das höchste Maß an Versorgung für Patient:innen sicherzustellen. Im Rahmen ihrer fortlaufenden Bemühungen zur Reduzierung von Morbiditäts- und Mortalitätsraten hat die Europäische Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (ESAIC) ihre Leitlinien zur perioperativen Blutungsbehandlung überarbeitet.
Christoph Schlimp hatte die Ehre, Teil des Expert:innengremiums zu sein, um mit seiner umfangreichen Erfahrung in der Blutungsbehandlung und der Gerinnungsforschung am LBI Trauma und den AUVA Traumazentren zu diesen Leitlinien beizutragen. In den letzten beiden Jahren hat die Forschungsgruppe die Leitlinien durch ein Screening von etwa 138.000 Artikeln überarbeitet und die Ergebnisse zusammengefasst, um dem aktuellsten Stand der Technik zu entsprechen. So beantworten die Leitlinien etwa entscheidende Fragen zur Behandlung von Patient:innen mit präoperativer Anämie oder Patient:innen unter antithrombotischen Medikamenten. Weiters werden Empfehlungen gegeben, wie intraoperative Blutungen in verschiedenen Einstellungen gestoppt werden können, z.B. während Herz-Kreislauf-Chirurgie, orthopädischer Chirurgie oder bei neurochirurgischen Blutungen.
Die Leitlinien wurden im European Journal of Anaesthesiology veröffentlicht und bieten einen umfassenden Überblick über evidenzbasierte Empfehlungen für alle Gesundheitsfachkräfte, die an der Behandlung von Patient:innen mit einem Risiko für chirurgische Blutungen beteiligt sind. Mit ihrer Veröffentlichung hat die ESAIC einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Patient:innenergebnisse und zur Förderung der perioperativen Medizin unternommen.
Link zur Studie: Management of severe peri-operative bleeding: Guidelines from the European Society of Anaesthesiology and Intensive Care: Second update 2022
