FH Technikum Wien und LBI Trauma erhalten futurezone Award
Jedes Jahr zeichnet der futurezone Award herausragende Projekte in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit aus. Dieses Jahr ging die Auszeichnung in der Kategorie Health Tech an die Erfinder:innen des MagneTissue-Bioreaktors. Das Projekt beruht auf einer Kooperation von FH Technikum Wien und LBI Trauma und ist somit die neueste Erfolgsgeschichte aus dem Österreichischen Cluster für Geweberegeneration.
Nervenverletzungen bedeuten für Patient:innen eine erhebliche Belastung und führen mitunter zum Verlust motorischer und sensorischer Funktionen. Gängige Therapieansätze setzen auf Nerventransplantate aus dem eigenen Körper, was jedoch einen gesunden Nerv opfert. Ziel des Tissue Engineering ist es, im Labor neues Gewebe zu regenerieren, um nicht mehr auf Spender-Nerven angewiesen zu sein.
Carina Hromada und Andreas Teuschl-Woller sind Experten auf dem Gebiet der Bioreaktoren. David Hercher steuert als Leiter unserer Neuroregenerationsgruppe seine langjährige Erfahrung in der Neuroregeneration bei. Gemeinsam haben sie einen wegweisenden Ansatz entwickelt: der MagneTissue-Bioreaktor ermöglicht die Herstellung hochwertiger künstlicher Nerventransplantate, indem er den natürlichen Heilungsprozess im Körper nachahmt. Die Zellen wachsen dabei auf Bändchen aus Proteinhydrogelen, die durch motorgesteuerte Magneten mechanisch stimuliert werden – wie das bei Bewegungsvorgängen im Körper der Fall wäre. Dadurch kommt es zu einer aktiven Dehnung, wonach sich die für die Heilung essentiellen Schwann-Zellen längs ausrichten.
Ihr innovatives Verfahren hat das Forschungsteam international patentieren lassen. Es könnte in der Zukunft dazu dienen, wertvolle Implantate zum Ersatz von verlorenen Nerven zu liefern. An den gezüchteten Nerven können aber auch Medikamente gegen Nervenkrankheiten getestet werden. Das spare Kosten und reduziere Tierversuche, so das Team.
Der MagneTissue Bioreaktor ist eine weitere Frucht in der langjährigen Zusammenarbeit und guten Nachbarschaft zwischen dem LBI Trauma und der FH Technikum Wien. Als Mitglieder des Österreichischen Clusters für Geweberegeneration demonstriert diese Kooperation, welche Erfolge durch symbiotische Beziehungen zwischen Clustermitgliedern möglich sind.