Ein Tag als Forscherin am LBI Trauma
Mikroskopieren, Pipettieren, mit lebenden Zellen arbeiten, Blutungen stillen und Knochen reparieren. Ein abwechslungsreiches Programm erwartete die jungen Forscherinnen beim Wiener Töchtertag bei uns am LBI Trauma
– Auch in diesem Jahr öffnete das LBI Trauma am 25. April 2024 seine Türen für den Wiener Töchtertag. Zwölf Mädchen im Alter von 10 bis 15 Jahren folgten der Einladung der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) und begaben sich auf die Reise hinter die Kulissen der Unfallforschung und schlüpften für einen Tag in die Rolle von Wissenschaftlerinnen.
„In jeder: von uns steckt ein:e Forscher:in und Entdecker:in. Es freut uns besonders, dass die Mädchen unserer Einladung folgten und mit uns für einen Tag in die Welt der Wissenschaft eingetaucht sind“, so Elvira Welzig, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. „Der Wiener Töchtertag ist eine tolle Möglichkeit, junge Frauen für die Wissenschaft zu begeistern. Wir würden uns freuen, die eine oder andere in ein paar Jahren in einem unserer Institute begrüßen zu dürfen“.
Hinter den Kulissen der Unfallforschung
Ziel der Forschung am LBI Trauma ist es, die Diagnose und Behandlung von Unfallverletzungen und deren Folgen immer weiter zu verbessern. Beim Wiener Töchtertag erwartete die Nachwuchswissenschafterinnen ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Einblicken in die Welt der Traumatologie.
Im Zellkulturlabor wurden direkt echte Hautzellen geerntet und in größere Gefäße „umgetopft“. Durch die Experimente erhielten die Mädchen einen Einblick in die Laborarbeit und die Bedeutung der Zellforschung für die medizinische Praxis. Des Weiteren konnten die Teilnehmerinnen unter Anleitung erfahrener Wissenschaftler:innen die Welt der Mikroskopie erkunden und histologische Proben wurden dem richtigen Gewebe zugeordnet. Im Micro-CT, eines der hochauflösendsten Geräte des Landes, konnte Ü-Eiern schon vor dem Öffnen ihr Geheimnis entlockt werden. Die Möglichkeit, kleinste Strukturen und Organismen zu beobachten, begeisterte die jungen Forscherinnen und weckte ihr Interesse an der Erforschung des Unsichtbaren.
Ein besonderes Highlight des Tages war die Begegnung mit dem Fibrinkleber, der am LBI Trauma mitentwickelt wurde. Die Mädchen durften den Kleber selbst vorbereiten und erfuhren mehr über seine Bedeutung für die Wundheilung. Durch den Mischvorgang konnten sie damit einen (skizzierten) Gewebedefekt versorgen und dies hautnah miterleben. Für einen stimmungsvollen Abschluss sorgte Heinz Redl, von 1998 bis 2018 Direktor des LBI Trauma und immer noch mit Leib und Seele Wissenschaftler. Er führte die Mädchen durch das Institut und gab spannende, interessante und unterhaltsame Geschichten aus 40 Jahren Forschung zum Besten.