Reaktive Sauerstoff-Spezies (ROS)-mediierte Lungenschäden in akutem Atemnotsyndrom (ARDS) und Corona Virus Disease 2019 (COVID-19)
Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und reaktive Stickstoffspezies (RNS) sind seit einiger Zeit auch als Botenmoleküle in Zellen bekannt, doch ihre Anreicherung bei zellulärem Stress führt dazu, dass sie Zellstrukturen schädigen. Deshalb wollen wir das Verständnis über ihre pathologische Entstehung und die Möglichkeiten, dieser entgegenzuwirken, vertiefen. In unseren Studien untersuchen wir die Wirkung von Lipopolysaccharid (LPS)-Belastung in vivo auf die Stimulierung der ROS-Erzeugung und die Abschwächung ihrer schädlichen Eigenschaften mit mitoTEMPO. Dieses Molekül besteht aus zwei Hauptteilen, dem antioxidativen Teil (TEMPO) sowie einem Träger (Triphenylphosphonium (TPP+)), um es durch die Mitochondrienmembran zu transportieren.
Interessanterweise zeigten unsere Ergebnisse, dass in Lungenmitochondrien nicht TEMPO die schützende Wirkung zeigt, sondern der protektive Effekt durch den Träger TPP+ entsteht. Derzeit untersuchen wir die Mechanismen, die diesem Unterschied zugrunde liegen.
Ausführliche Informationen zu diesen Studien finden Sie zum Beispiel unter: “Systemic Effects of mitoTEMPO upon Lipopolysaccharide Challenge Are Due to Its Antioxidant Part, While Local Effects in the Lung Are Due to Triphenylphosphonium”, Weidinger et al., Antioxidants (Basel). 2022 Feb 6;11(2):323. doi: 10.3390/antiox11020323; und “Effect of mitoTEMPO on Redox Reactions in Different Body Compartments upon Endotoxemia in Rats”, Weidinger et al., Biomolecules. 2023 May 5;13(5):794. doi: 10.3390/biom13050794.