22 Mai 2025 von connyschneider

Sepsis bei immunsupprimierten Patient:innen – Neuer Review beleuchtet diagnostische Herausforderungen

Ein umfassender neuer Übersichtsartikel in The Lancet Respiratory Medicine, mitverfasst von Marcin Osuchowski, Leiter der Sepsis-Trauma-Schock-Forschung am LBI Trauma, vereint führende Stimmen aus der Forschung, um einen Fahrplan zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse einer der verletzlichsten Patient:innengruppen in der Sepsis-Medizin zu entwerfen.

Die Autor:innen untersuchen, warum Sepsis bei immunsupprimierten Patient:innen besonders schwer zu erkennen und zu behandeln ist. Atypische Symptome, veränderte Biomarker und ein erhöhtes Risiko für Komplikationen erschweren die Diagnose. Gleichzeitig ist diese Patient:innengruppe in klinischen Studien stark unterrepräsentiert – ein Umstand, der den Erkenntnisgewinn hemmt.

„Sepsis ist nie gleich – ebenso wenig wie die Art der Immunsuppression, die sie beeinflusst. Ihre Anwesenheit ist ein ernstzunehmender Störfaktor in der Forschung – eine Art Elefant im Raum: niemand will ihn dort haben, aber man muss sich mit ihm auseinandersetzen“, sagt Dr. Osuchowski.

Der Artikel unterstreicht die Notwendigkeit maßgeschneiderter Diagnostik, eines besseren Verständnisses von Immunfunktionsstörungen sowie gezielter Therapieansätze. Besonders stark wird argumentiert, dass wir weg müssen von pauschalen Definitionen von Immunsuppression – hin zu individueller Immunprofilierung als vielversprechendstem Weg zu besseren Interventionen.

Hier gehts zum Artikel: Sepsis in patients who are immunocompromised: diagnostic challenges and future therapies

a. Das Review erschien im renommierten Magazin „The Lancet Respiratory Medicine“