Aller Guten Dinge sind drei – neueste Promotionserfolge am LBI Trauma
Zelltodmechanismen bei Hirnverletzungen, innovative µCT-Methoden für Rückenmarksbildgebung und reaktive Sauerstoffverbindungen und ihre Wirkung auf humane Stammzellen – drei herausragende Promotionserfolge am LBI Trauma zeigen, wie vielfältig die Forschung am LBI Trauma ist.
Erneut dürfen wir die herausragenden Leistungen von jungen Forschenden feiern, deren jüngste Promotionen den Weg zur besseren Diagnose und Behandlung verschiedener Krankheitsbilder ebnen.
In seiner Doktorarbeit an der Medizinischen Universität Wien untersuchte Dr. Sergiu Dumitrescu, wie reaktive Sauerstoff- und Stickstoffspezies Entzündungen und die Aktivierung von Stammzellen verbinden – beides wesentliche Prozesse der Heilung. Seine Arbeit zeigte, dass Stickstoffmonoxid zwar nur eine begrenzte Rolle bei der Aktivierung menschlicher amnionaler Stammzellen spielt, die von NOX4 erzeugten reaktiven Sauerstoffspezies jedoch für deren Proliferation unerlässlich sind. Diese Forschung vertieft unser Verständnis der Gewebeantworten auf Verletzungen und Infektionen und könnte zukünftige regenerative Strategien maßgeblich beeinflussen. Sergiu war zunächst Teil unserer Arbeitsgruppe „Molecular Basis of Organ Failure and Regeneration“ unter der Leitung von Andrey Kozlov, bevor er als Postdoc in die Sepsis-Trauma-Shock-Gruppe unter Marcin Osuchowski wechselte. Wir schätzen ihn als gewissenhaften, gut organisierten Kollege mit umfassender Expertise in präklinischen Modellen, und stets bereit, sein Wissen zu teilen. Wir freuen uns sehr, ihn weiterhin auf seinem wissenschaftlichen Weg begleiten zu dürfen.
Dr. Annette Vaglio-Garro verteidigte ihre Doktorarbeit ebenfalls an der Medizinischen Universität Wien. „ Cell death mechanisms induced by glutamate in brain injury“, wurde durch den FWF gefördert und untersuchte die Signalwege des Zelltods bei Hirnverletzungen und deren Beitrag zu neurologischen Beeinträchtigungen. Annettes Forschung vertieft nicht nur unser Verständnis dieser komplexen Prozesse, sondern birgt durch unsere enge Zusammenarbeit mit Kliniker:innen auch großes translationales Potenzial. Ihrer Begeisterung für Neurowissenschaften und Stoffwechselprozesse leisteten einen großen Beitrag zu unseren Bestrebungen, neuartige Behandlungsmethoden für traumatische Hirnverletzungen zu entwickeln.
Dr. Patrick Heimel hielt eine hervorragende PhD-Defensio an der TU Wien, in der er seine Dissertation zum Thema „Contrast Enhanced µCT of Peripheral Nerve and Spinal Cord“ verteidigte. Mit einem h‑Index von 24 und über 100 Einträgen auf ResearchGate ist Patrick ein durchaus ungewöhnlicher Dissertant mit bereits großem Impact. Seit über einem Jahrzehnt ist er unser Meister des µCT – er spielte bereits in zahllosen Studien eine entscheidende Rolle, von der Knochendichtemessung und Frakturheilung über die Regeneration peripherer Nerven, Implantatstudien und Zahnmedizin bis hin zur Lösung uralter Rätsel in archäologischen Proben. Patrick ist für die Forschung am LBI Trauma unverzichtbar und wird uns als Co-Leiter der Bioimaging-Gruppe erhalten bleiben. Patricks Kolleginnen bereiteten ihm einen ganz besonderen PhD-Abschluss – mit einem „Spinal Cord Cake“ und einer epischen Schnitzeljagd durch das Institut. Hinweise wurden in alten Wissensbüchern und sogar in Kinder Überraschungseiern versteckt (natürlich per µCT zu enthüllen), was wieder einmal beweist, dass Wissenschaft und Verspieltheit Hand in Hand gehen.
Wir gratulieren Sergiu, Annette und Patrick von Herzen. Ihr Engagement und ihre innovativen Beiträge erweitern die Grenzen wissenschaftlicher Kenntnisse. Wir freuen uns darauf, mitzuerleben, wie sie ihre Forschungsfelder weiterhin mitgestalten werden.